Freitag, 23. Januar 2015
10. Blogpost - Einfache Formen
hannahleinung, 13:25h
Was sind eigentlich einfache Formen und welcher Begriff von Autorschaft verbirgt sich dahinter?
Was sind einfache Formen? Unter Formen verstehe ich so etwas wie Dreiecke, Kreise und Quadrate- also Dinge die einem einfachen Schema zugrunde liegen und von jedem erschaffen werden können.
Geht man von André Jolles‘ (Literatur- und Sprachwissenschaftler) Definition aus, so gehören zu „einfachen Formen“ beispielsweise die Gattungen „Legende, Sage, Mythe, Rätsel, Spruch, Kasus, Memorabile, Märchen, Witz“ (Bolte und Mackensen 1930/1933: 485).
Doch wieso handelt es sich bei diesen Beispielen um einfache Formen? Vielleicht aus dem Grund, da sie aus der mündlichen Erzählung stammen, bei jedem bekannt sind (wie auch die mathematischen Formen) und sich meist einer einfachen Sprache bedienen, die jeder versteht (vgl. Bolte und Mackensen 1930/1933: 484).
Meiner Meinung nach ist ein Merkmal solcher Formen, dass man sie leicht merken und weitererzählen kann. So ist vor allem ihre Form wichtig, der Inhalt spielt eher eine Nebenrolle, da es nicht voranging von Bedeutung ist, ob es sich um wahre Gegebenheiten handelt oder nicht.
Es kommt also nicht darauf an, ob der Inhalt wahr oder falsch ist, nein, es kommt darauf an, dass alle Komponenten vorhanden sind, damit beispielsweise der Witz funktionieren kann. Fehlt eine Komponente (Jolles spricht von „Einzelgebärden“, vgl. Jolles 1930/1933: 45) so kann der Witz nicht funktionieren, denn dieser beruft sich ja auf die einzelnen Bestandteile, die zusammengefügt den Witz ergeben und Lachen bei den Hörern und Lesern erzeugen. Jolles spricht von einer „bestimmte[n] Lagerung der Gebärden in einem Felde“ (Bolte und Mackensen 1930/1933: 485)- die erst durch das Erzählen ihre Wirkung entfalten.
Im Bezug zur Autorschaft lässt sich sagen, dass es wahrscheinlich schwer ist den Autor, der solche Witze oder Legenden oder sonstige Märchen erfunden hat, zu bestimmen, da sich diese ja besonders durch die mündliche Erzählung entwickelt haben und von vielen verschiedenen Menschen geprägt und verändert wurden.
Ich finde es schwer hier von Autorschaft zu sprechen, da es sich bei den einfachen Formen meist um alte, traditionelle Geschichten, Sagen oder generell um mündlich tradierte Überlieferungen handelt, die irgendwann mal von jemandem niedergeschrieben worden sind, aber quasi vom Volk erzählt wurden. Bestes Beispiel bilden die Gebrüder Grimm, die die Märchen nicht selbst erfunden haben, diese jedoch verschriftlicht haben.
Literaturverzeichnis:
-Jolles, André (1930/1933): „Einfache Formen“. In: Bolte, Johannes; Mackensen, Lutz (Hrsg.): Einfache Formen. Berlin und Leipzig, S.484-498
- Jolles, André: Einfache Formen. Legende, Sage, Mythe, Rätsel, Spruch, Kasus, Memorabile, Märchen, Witz. Halle (Saale) 1930
- http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Andreas_Jolles Stand: 23.01.2015, 11:04 Uhr
Was sind einfache Formen? Unter Formen verstehe ich so etwas wie Dreiecke, Kreise und Quadrate- also Dinge die einem einfachen Schema zugrunde liegen und von jedem erschaffen werden können.
Geht man von André Jolles‘ (Literatur- und Sprachwissenschaftler) Definition aus, so gehören zu „einfachen Formen“ beispielsweise die Gattungen „Legende, Sage, Mythe, Rätsel, Spruch, Kasus, Memorabile, Märchen, Witz“ (Bolte und Mackensen 1930/1933: 485).
Doch wieso handelt es sich bei diesen Beispielen um einfache Formen? Vielleicht aus dem Grund, da sie aus der mündlichen Erzählung stammen, bei jedem bekannt sind (wie auch die mathematischen Formen) und sich meist einer einfachen Sprache bedienen, die jeder versteht (vgl. Bolte und Mackensen 1930/1933: 484).
Meiner Meinung nach ist ein Merkmal solcher Formen, dass man sie leicht merken und weitererzählen kann. So ist vor allem ihre Form wichtig, der Inhalt spielt eher eine Nebenrolle, da es nicht voranging von Bedeutung ist, ob es sich um wahre Gegebenheiten handelt oder nicht.
Es kommt also nicht darauf an, ob der Inhalt wahr oder falsch ist, nein, es kommt darauf an, dass alle Komponenten vorhanden sind, damit beispielsweise der Witz funktionieren kann. Fehlt eine Komponente (Jolles spricht von „Einzelgebärden“, vgl. Jolles 1930/1933: 45) so kann der Witz nicht funktionieren, denn dieser beruft sich ja auf die einzelnen Bestandteile, die zusammengefügt den Witz ergeben und Lachen bei den Hörern und Lesern erzeugen. Jolles spricht von einer „bestimmte[n] Lagerung der Gebärden in einem Felde“ (Bolte und Mackensen 1930/1933: 485)- die erst durch das Erzählen ihre Wirkung entfalten.
Im Bezug zur Autorschaft lässt sich sagen, dass es wahrscheinlich schwer ist den Autor, der solche Witze oder Legenden oder sonstige Märchen erfunden hat, zu bestimmen, da sich diese ja besonders durch die mündliche Erzählung entwickelt haben und von vielen verschiedenen Menschen geprägt und verändert wurden.
Ich finde es schwer hier von Autorschaft zu sprechen, da es sich bei den einfachen Formen meist um alte, traditionelle Geschichten, Sagen oder generell um mündlich tradierte Überlieferungen handelt, die irgendwann mal von jemandem niedergeschrieben worden sind, aber quasi vom Volk erzählt wurden. Bestes Beispiel bilden die Gebrüder Grimm, die die Märchen nicht selbst erfunden haben, diese jedoch verschriftlicht haben.
Literaturverzeichnis:
-Jolles, André (1930/1933): „Einfache Formen“. In: Bolte, Johannes; Mackensen, Lutz (Hrsg.): Einfache Formen. Berlin und Leipzig, S.484-498
- Jolles, André: Einfache Formen. Legende, Sage, Mythe, Rätsel, Spruch, Kasus, Memorabile, Märchen, Witz. Halle (Saale) 1930
- http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Andreas_Jolles Stand: 23.01.2015, 11:04 Uhr
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